Gua:
Bedeutet „schaben oder kratzen“
Sha:
Aus dem englischen wird es übersetzt mit „Cholera“ oder „rötlich, erhabene, hirseähnliche Hautausschläge“. Es steht für ein im Körper eingeschlossenes Syndrom oder einen Pathogenen Faktor mit Hautmanifestation.
Gua Sha, wörtlich „nach Cholera schaben“, ist eine volksheilkundliche Behandlung, die auch oft von Anwendern der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet wird. In Ostasien und Südostasien ist Gua Sha unter verschiedenen Bezeichnungen als Heilmethode der Volksheilkunde weit verbreitet. Bei dieser Methode wird mit einer abgerundeten Kante eines Porzellanlöffels, einer Münze o. Ä. mehrmals über einen Bereich der Haut geschabt, bis eine deutliche Verfärbung und Blutungen unter der Haut auftreten.
Gua Sha entspricht auf Vietnamesisch cạo gió. Dies bedeutet „windschaben“ und ist ein sehr häufig angewendetes Heilmittel unter Vietnamesen. Cạo gió wird von Vietnamesen gegen Erkältung und Fieber angewendet, wobei es auch oft trúng gió („Den Wind fangen“) genannt wird.
Gua Sha ist auch in Indonesien als traditionelle javanische Technik der Volksheilkunde weit verbreitet und bekannt als kerikan (wörtlich „Schabetechnik“) oder kerok, was von den meisten Indonesiern als „den Wind durch Schaben herausholen“ verstanden wird.
Die Gua-Sha-Technik
Gua Sha besteht aus wiederholtem Schaben auf eingeölter Haut mit einer abgerundeten Kante. Üblicherweise wird ein chinesischer Porzellansuppenlöffel, eine abgenutzte Münze, abgerundete Tierhörner oder Jade verwendet. Die abgerundete Kante wird auf die eingeölte Haut gedrückt und entlang der Muskeln oder der Meridiane in ca. 10 bis 15 cm langen Zügen bewegt. Dieses Verfahren verursacht eine verstärkte Durchblutung (Sha) in der Haut, wobei auch Petechien und Ekchymosen entstehen. Es dauert normalerweise 2 bis 4 Tage, bis diese wieder verschwinden. Je stärker die „Blutstase“ (im Sinne der chinesischen Medizin) ist, desto stärker verfärbt sich die Haut. Typischerweise verspüren Patienten sofort eine Erleichterung und Veränderung.
Es gibt eine verwandte Technik, ba sha, oder tsien sha (wörtlich „anheben für Cholera“), die eine ähnliche Wirkung entwickelt wie Gua Sha. Bei ba sha hebt man die Haut an und bewegt sie dann zwischen den Fingern, bis Petechien entstehen. Über Sehnen und Bändern oder an den Augenbrauen wird diese Technik eher als Gua Sha durchgeführt.
Im klassischen chinesischen Gebrauch wird Gua Sha meist angewendet bei:
- Erkältung
- Fieber
- Husten und Atemnot: Bronchitis, Asthma, Emphysem
- Hitzeerschöpfung
- Muskel-, Bänderverletzungen und Steifheit
- Kreislaufschwäche
- Schmerzen
- Kopfschmerzen, Migräne
- Fibromyalgie
- Frauenleiden
- Urologischen Problemen
- Verdauungsproblemen
Unterstützend bei Lebens– und Rauschmittelvergiftungen
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